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Grand Canaria

Mein erster Tag auf Gran Canaria – Von Stuttgart im „noch Winter“ ab in die Sonne

Abschied auf Zeit – Der melancholische Blick einer Katze

Heute war es endlich soweit – meine Reise nach Gran Canaria begann! Früh am Morgen verabschiedete ich mich von meiner Katze Klößchen, die mich mit einem Blick ansah, der irgendwo zwischen Vorwurf und Drama schwankte. Es war der klassische „Warum verlässt du mich?!“-Blick, den nur Katzen perfektioniert haben. Ich versprach ihr, Souvenirs mitzubringen, wohlwissend, dass sie sich maximal für den Koffer interessieren würde, wenn er wieder nach Dingen roch, die sie nicht kannte.

Mit gemischten Gefühlen, aber voller Vorfreude, machte ich mich auf den Weg nach Stuttgart.

Der Flughafen – Effizienz trifft Morgenmuffel-Modus
 
Dort lief alles überraschend glatt: Der Parkservice war so gut organisiert, dass ich mich fast fühlte wie ein VIP. Der Fahrer wartete bereits auf mich, mein Auto wurde entgegengenommen, und ich wurde in Rekordzeit zum Terminal gebracht. Später bekam ich sogar eine Mail von meinem Auto mit dem Betreff:
 
„Mir geht’s gut, ich stehe sicher und warte auf dich. Genieße deinen Urlaub!“
 
Ich habe noch nie eine so emotionale Bindung zu einem Parkservice gehabt.
Der Flug – Sonnenbad über den Wolken
 
Der Flug verlief ebenfalls reibungslos. Mein vorbestelltes Essen war erstaunlich essbar – was in der Welt der Flugzeugverpflegung ja schon einem Michelin-Stern gleichkommt. Doch dann sorgte eine kleine Episode für Aufregung:
 
Die ältere Dame neben mir wollte partout, dass das Fenster offen bleibt. Dumm nur, dass die Sonne sich entschlossen hatte, mich zu rösten. Ich erwähnte höflich, dass sie ja einen Fensterplatz hätte buchen können, wenn ihr die Aussicht so wichtig sei. Ihre Antwort?
 
„Ich bin ja auch noch da und will was sehen!“
 
Das Problem: Das Fenster lag hinter mir. Physikalisch gesehen war es also unmöglich, dass sie mit mir davor mehr sieht. Aber Logik hatte heute wohl keinen Platz auf diesem Flug.
Landung in Las Palmas – Chaos mit Upgrade
 
In Las Palmas angekommen, stellte sich die Shuttle-Abholung als Rätselspiel heraus. Zuerst wusste keiner, wer wo hinmusste. Nach einigen Verwirrungen klärte sich alles – aber dann hieß es Warten. Eine ganze Stunde, weil der Verkehr wegen des Karnevals komplett lahmgelegt war.
 
Als unser Fahrer schließlich eintraf, dauerte es nochmals eine Stunde, bis wir uns durch das Chaos gequält hatten. Die Belohnung für diese Geduldsprobe? Ein nettes Upgrade beim Mietwagen! Statt meiner gebuchten Schuhschachtel auf Rädern bekam ich einen schicken Hybridwagen. Plötzlich fühlte ich mich bereit, die Insel stilvoll zu erobern.
 
Ankunft im Hotel – Mehrsprachiges Scherzduell
 
Gegen 20 Uhr kam ich endlich im Hotel an. Das Personal war extrem freundlich und sprach sowohl Englisch als auch Deutsch. Ich entschied mich, zur Abwechslung nur Englisch zu sprechen – eine gute Gelegenheit, meine Sprachpraxis zu verbessern.
 
Die Hotelmitarbeiterin spielte mit und beantwortete alles auf Deutsch. Challenge accepted!
 
Erstes Abendessen – David gegen Goliath, kulinarische Edition
 
Trotz der späten Stunde hatte ich Hunger. Während in Deutschland um diese Zeit die ersten Schlafanzüge ausgepackt werden, beginnt in Spanien gerade erst das Abendessen.
 
Ich suchte mir ein kleines kanarisches Restaurant und bestellte eine Pasta mit kanarischem Speck sowie eine Bruschetta als Vorspeise – für schlappe vier Euro. „Super, eine kleine Einstimmung“, dachte ich.
 
Falsch gedacht.
 
Was kam, war fast ein halber Laib Brot mit einem halben Kilo Tomaten. Nach der Hälfte war ich bereits satt, aber mein Stolz verbot es mir aufzugeben. Ich biss mich durch – oder besser gesagt, durchkämpfte mich.
 
Hier scheint es üblich zu sein, mehrere Gänge zu bestellen und zu teilen. Für Alleinreisende eine interessante Challenge. Beim nächsten Mal bringe ich Verstärkung mit.
Fazit des ersten Tages – Müde, satt und gespannt auf mehr
 
Nach einer heißen Dusche fiel ich wie ein Stein ins Bett. Mein erster Tag auf Gran Canaria war chaotisch, lustig und voller kleiner Überraschungen.
 
Was wohl die nächsten Tage bringen? Vielleicht eine Begegnung mit Einheimischen, ein Ausflug in die Dünen von Maspalomas oder eine epische Parkplatzsuche in Las Palmas?
 
Fortsetzung folgt…
 

Gran Canaria – Tag 2: Von heißen Dünen und traumhaften Aussichten

Nach meiner ersten Nacht auf Gran Canaria war ich bereit für einen neuen Tag voller Abenteuer! Mein Hotel? Nun ja, es hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen, aber es hat Charakter – oder wie Makler es beschreiben würden: „charmant und gemütlich“. Das Beste? Mein King-Size-Bett! Theoretisch hätte ich mich darin ausbreiten können wie ein Seestern, praktisch wachte ich trotzdem in meiner gewohnten Embryonalstellung am Rand auf.
 
Frühstück und erste Erkenntnisse – Käse kann täuschen
 
Ich wollte gesund in den Tag starten – soweit das auf Reisen möglich ist. Also griff ich zu Eiern, frischem Obstsalat mit Papaya, Gurken, Tomaten und Joghurt. Doch dann passierte es: Ich erwischte Ziegenkäse. Ohne Vorwarnung. Mein Geschmacksknospen-Schutzschild hatte keine Chance. Ich liebe Käse, aber bei Ziege hört der Spaß auf. Lektion gelernt: Erst schnuppern, dann essen!
 
Sioux City – Wilder Westen mitten im Atlantik
 
Mein erstes Ziel des Tages: Sioux City, ein nachgebautes Western-Dorf. Was sich zuerst nach Touristenfalle anhörte, entpuppte sich als ziemlich unterhaltsam. Cowboys mit Schnurrbärten, die sich duellieren, Banküberfälle und ein Sheriff, der cool durch die Gegend stolzierte. Der Wilden Westen war noch nie so nah – nur mit deutlich mehr Sonnenschein und weniger Revolvern.

Die Sanddünen von Maspalomas – Barfuß durch die Hölle

Nach diesem Abstecher in die Filmwelt ging es weiter zu einem der bekanntesten Naturwunder Gran Canarias: die Dünen von Maspalomas. Ich freute mich auf ein entspanntes Wüstenfeeling. Was ich nicht bedacht hatte: Die Tageszeit. Und die Temperaturen.
 
Schon auf dem Weg in die Dünen merkte ich, wie sich meine Schuhe mit Sand füllten. Kein Problem, dachte ich mir, barfuß ist doch viel cooler! Ein Fehler.
 
Anfangs fühlte sich der Sand angenehm warm an. Doch nach ein paar Minuten realisierte ich: Das ist keine Sanddüne – das ist eine mobile Bratpfanne der Hölle. Plötzlich brannte jeder Schritt. Ich versuchte, schneller zu laufen – sinnlos. Rennen? Nochmal schlimmer. Die rettende Lösung: Ich hockte mich hin. Dummerweise war auch mein Hintern nicht feuerfest.
 
Lektion des Tages: Sand kann heißer werden als meine Herdplatte. Und Flip-Flops sind nicht nur was für Touristen.

Yumbo Centrum – Farbenfrohes Shopping & LGBTQ-Vibes

Nach dieser unfreiwilligen Fußmassage war es Zeit für eine Pause, also machte ich mich auf zum Yumbo Centrum. Tagsüber wirkt dieses riesige Einkaufszentrum wie ein normales Shoppingparadies, aber abends verwandelt es sich in eine bunte Party-Hochburg der LGBTQ+-Szene.

Während ich durch die Läden schlenderte, fand ich mich plötzlich in einem Geschäft voller schillernder Outfits und glitzernder Accessoires wieder. Wer hier keine bunten Sonnenbrillen oder Federboas kauft, ist selbst schuld. Ich gönnte mir stattdessen ein kaltes Getränk und genoss die entspannte Atmosphäre.


Punta Maspalomas – Spektakulär? Nicht heute.

Nach meiner Shopping-Tour wollte ich noch den südlichsten Punkt der Insel besuchen: den Leuchtturm von Maspalomas. Ich hatte Videos gesehen, in denen die Wellen spektakulär gegen die Felsen krachten. Genau mein Ding!

Aber was erwartete mich? Ebbe.

Statt wilder Wellen, die mit beeindruckender Kraft gegen die Küste prallen, plätscherte das Meer sanft vor sich hin. Kein Naturgewalt-Spektakel, kein dramatisches Meeresrauschen – eher das entspannte Blubbern eines Whirlpools.

Aber na gut, ein Iced Chai Latte in der Hand, der Blick aufs Meer – auch das hatte seinen Charme.

Der lange Heimweg mit magischem Licht
 
Gran Canaria mag klein aussehen, aber die Straßen haben andere Pläne. 50 km zum Hotel? Kein Problem! Dachte ich.
 
Tatsächlich führte die Strecke über kurvige Serpentinen, und mein Plan, rechtzeitig zum Mirador del Balcón zu kommen, wurde zum Rennen gegen die Zeit. Ich schaffte es gerade so, um die letzten Sonnenstrahlen über den Bergen einzufangen. Das goldene Licht tauchte alles in eine magische Atmosphäre – ein Anblick, der selbst meinen inneren Fluch-über-die-kurvigen-Straßen-Modus beruhigte.
 
Sonnenbrand? Natürlich.
 
Zurück im Hotel stellte ich fest: Erster Tag, erster Sonnenbrand.
Michi meinte schon, dass ich es nie lernen werde – und sie hat wohl recht. Es ist ja nicht so, dass ich keine Sonnencreme dabei hätte. Ich habe es einfach mal wieder unterschätzt – schließlich waren es doch „nur“ 24 Grad.
 
Das Resultat? Erste Wasserblasen auf meiner Nase. Klassischer Anfängerfehler.
 
Morgen geht’s weiter – mit neuen Abenteuern und (hoffentlich) mehr Sonnenschutz!

Gran Canaria – Tag 3: Klippen, Leuchttürme und ein Adrenalinkick in den Bergen

Nach zwei actionreichen Tagen startete Tag 3 entspannt – mit einem ausgiebigen Frühstück. Ich wollte ja schließlich genug Energie haben für die nächste Runde Serpentinen-Spaß. Diesmal griff ich beim Käse vorsichtiger zu, doch stattdessen landete ich bei einer landestypischen Spezialität: Gofio-Brei. Geschmacklich irgendwo zwischen „interessant“ und „meh“, aber hey – kulturelle Erfahrungen gehören dazu!
 
Mirador del Balcón – Majestätische Klippen, weniger majestätische Straßen
 
Erster Stopp des Tages: Mirador del Balcón. Ich wollte den atemberaubenden Blick diesmal bei Tageslicht genießen, ohne hektisch gegen den Sonnenuntergang anzukämpfen. Und wow – die 800 Meter hohen Steilklippen mit dem türkisfarbenen Meer darunter sahen aus wie eine Mischung aus „Jurassic Park“ und „Game of Thrones“.
 
Der Mirador liegt an der spektakulären Westküste Gran Canarias, auch bekannt als „Drachenrücken“. Die Küstenlinie erinnert tatsächlich an den Rücken eines gigantischen Fabelwesens, das im Atlantik badet. Die Straße dorthin? Ein kurviger Albtraum für alle mit schwachen Nerven – aber perfekt für alle, die ihr Herz-Kreislauf-System mal wieder testen wollen.
 
Wenn Google Maps zu viel Abenteuer will
 
Mein ursprünglicher Plan war, von dort aus zum Sendero Punta de Las Arenas zu fahren, einer Wanderstrecke entlang der Küste. Aber Google Maps hatte andere Pläne: Ich landete in einer Sackgasse mitten im Nirgendwo. Also blieb nur eins – umdrehen, die ganzen Serpentinen zurückfahren und einen neuen Weg suchen.
 
Wenigstens entschädigte die grandiose Aussicht für den Umweg – und mein Bremsen-Test für die nächste TÜV-Prüfung war auch erledigt.
 
Roque Guayedra – Ein verstecktes Juwel an der Straße
 
Durch einen glücklichen Zufall entdeckte ich den Roque Guayedra, einen imposanten Felsen, der aus der Landschaft ragt wie ein vergessener Herr-der-Ringe-Drehort. Der Spot liegt direkt an der Straße und sieht auf den ersten Blick unscheinbar aus – doch wer ein paar Schritte weitergeht, wird mit einer traumhaften Aussicht belohnt.
 
Kurz überlegte ich, ob ich den angrenzenden Wanderweg ausprobieren sollte. Doch meine innere „Hast-du-aus-den-Dünen-gelernt?“-Stimme erinnerte mich daran, dass ich für spontane Trekkingtouren immer noch die falschen Schuhe trug.
Faro de Sardina – Leuchtturm mit Wow-Faktor
 
Nächster Halt: Faro de Sardina, ein Leuchtturm an der Nordwestküste. Der Turm selbst war zwar eher unspektakulär, aber die Umgebung? Ein Traum!
 
Hier gibt es natürliche Meerwasserpools, die sich zwischen den Felsen verstecken, und eine Brandung, die sich mit beeindruckender Kraft an die Küste wirft. Ich saß eine ganze Weile dort, ließ den Blick übers Wasser schweifen und versuchte, die perfekte Welle für ein dramatisches Instagram-Foto zu erwischen. Spoiler: Die Wellen spielten nicht mit, aber nass wurde ich trotzdem.
Gáldar – Wo sogar das Englisch charmant ist
 
Auf dem Weg nach Gáldar verpasste ich natürlich die Einfahrt zum Parkhaus – also parkte ich einfach außerhalb und machte mich zu Fuß auf den Weg.
 
Gáldar ist eine kleine, charmante Stadt mit bunten Häusern, einer hübschen Plaza und einer beeindruckenden Kirche im Kolonialstil. Besonders schön: Die entspannte Atmosphäre. Hier ticken die Uhren langsamer, und die Menschen nehmen sich Zeit für einen Plausch – oder für ein charmant gebrochenes Englisch.
 
Beim Mittagessen in einem kleinen Restaurant wurde ich von einem unfassbar netten Kellner bedient, der jedes Mal, wenn ich mich bedankte, strahlend sagte: „Thank you for you!“. Ehrlich gesagt, klang das so süß, dass ich überlegte, es als mein neues Lebensmotto zu übernehmen.
 
Nach einer kleinen Stadtbesichtigung wollte ich weiter zum Cenobio de Valerón, einer historischen Höhlenanlage. Leider war das Parken hier unmöglich – alle Plätze direkt an der Straße waren voll, und Alternativen? Fehlanzeige. Also musste ich diesen Stopp schweren Herzens streichen.
Der wilde Ritt durchs Landesinnere
 
Spontan entschied ich mich, Google Maps auf „keine Mautstraßen, keine Autobahnen“ umzuschalten – eine Entscheidung mit Folgen. Denn das bedeutete: Willkommen auf den schmalsten, kurvenreichsten Straßen Gran Canarias!
 
Die Route führte mich an einigen spektakulären Aussichtspunkten vorbei:
  • Viewpoint Costa Norte – Schöner Blick aufs Meer, aber ein Kampf um einen Parkplatz.
  • Monte Pavón – Hier hatte ich das Gefühl, über den Wolken zu stehen.
  • Mirador Astronómico de la Degollada de las Yeguas – Klingt kompliziert, aber die Aussicht war einfach nur episch.
  • Artenara – Der höchstgelegene Ort der Insel und ein toller Spot für eine Pause.
  • Mirador del Molino – Windmühlen, Weitblick und eine steife Brise inklusive.
Fahrerisch war das eine Herausforderung: Serpentinen ohne Ende, keine Haltebuchten und plötzlich auftauchender Gegenverkehr. Mein Adrenalinspiegel war dauerhaft hoch – ebenso wie die Temperatur meiner Bremsen.
 
Trotz allem: Diese Strecke war eine der schönsten, die ich je gefahren bin!
 
Abends im Hotel – Sonnenbrand 2.0 und Koma-Modus
 
Zurück im Hotel merkte ich zwei Dinge:
  1. Ich bin völlig erledigt.
  2. Mein Sonnenbrand ist noch schlimmer geworden.
Langsam glaube ich, mein Körper betreibt passiven Widerstand gegen Sonnencreme. Ich hatte mich brav eingecremt, aber irgendwo muss ich wohl wieder was vergessen haben. Diesmal waren es nicht nur die Nase, sondern auch meine Arme. Ein Blick in den Spiegel verriet: Ich war jetzt offiziell 50 % Mensch, 50 % Hummer.
 
Drei Tage Gran Canaria, drei völlig unterschiedliche Erlebnisse – und ich liebe es! Morgen steht ein neuer Tag voller Abenteuer an. Und diesmal? Vielleicht mit mehr Sonnencreme. Vielleicht.

Gran Canaria – Tag 4: Kakteen, Hafen-Romantik und eine wohlverdiente Pause

9,5 Stunden Schlaf – und trotzdem fühlte ich mich, als hätte mich ein LKW überfahren. Entweder hat mein Hotelbett über Nacht die Gravitation erhöht oder mein Körper hat beschlossen, gegen mein Dauerprogramm zu protestieren. Wahrscheinlich Letzteres.

Versteht mich nicht falsch – ich liebe es, im Urlaub unterwegs zu sein. Pool und Strand? Kann ich genau zwei Stunden genießen, dann fangen meine Füße an zu zucken. Ich will was erleben, die Insel erkunden, Leute beobachten und all die versteckten Ecken finden, die man in keinem Reiseführer entdeckt.

Aber selbst Entdecker brauchen mal eine Pause. Und so entschied ich mich heute für einen Slow-Morning – also, mein persönliches Verständnis davon. Sprich: Kein Wecker um sieben, kein gehetztes Frühstück mit „Schnell, der Tag wartet nicht!“, sondern entspanntes Wachwerden. Bis ich um 10 Uhr im Auto saß – quasi schon ein halber Wellness-Tag für meine Verhältnisse.


Cactualdea Park – Ein Kaktus-Wunderland

Erstes Ziel: der Cactualdea Park, der größte Kakteengarten Europas. Und wenn ich sage groß, dann meine ich: Ich habe mich mehrfach verlaufen.

Hier gibt es Kakteen in allen Formen und Größen – von winzigen, puscheligen (die harmlos aussehen, es aber absolut nicht sind) bis hin zu riesigen, dürren Monstern, die direkt aus einem Italo-Western stammen könnten. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie Clint Eastwood hier mit seinem Poncho an einem Kaktus lehnt und grimmig in die Sonne blinzelt.

Apropos grimmig: Wer war eigentlich der erste Mensch, der dachte, es sei eine gute Idee, in so ein Ding reinzugreifen? Und wie oft muss das passiert sein, bis jemand beschlossen hat, Kakteen trotz ihrer Stacheln in Vorgärten zu pflanzen?

Fun Fact: Kakteen sind nicht nur in der Wüste zu finden. Dank des milden Klimas auf Gran Canaria wachsen sie hier in rauen Mengen – und der Cactualdea Park ist ein wahres Paradies für Pflanzenfans und Fotografen. Ich habe es sogar geschafft, mich durch den Park zu bewegen, ohne mich zu verletzen – ein persönlicher Triumph.

Puerto de Mogán – Die schönste (und vollste) Ecke der Insel

Nach dem Ausflug ins stachelige Grün fuhr ich weiter nach Puerto de Mogán, dem selbsternannten „Venedig von Gran Canaria“. Ich war gespannt – und ja, es war wirklich wunderschön.

Die weiß-blauen Häuser mit ihren bunten Blumen, die kleinen Brücken über die Kanäle, die gemütlichen Cafés – eine Mischung aus mediterranem Charme und Postkarten-Perfektion. Das Problem? Diese Idee hatten nicht nur ich und mein innerer Instagram-Influencer, sondern gefühlt die halbe Insel.

Aber keine Hektik. Statt mich über die Menschenmengen zu beschweren, holte ich mir einen Eisbecher mit Heidelbeeren und Walnüssen – denn mal ehrlich: Alles ist erträglicher mit gutem Essen.

Während ich durch die Gassen schlenderte, hörte ich plötzlich ein tiefes Grollen. Zuerst dachte ich, mein Magen würde mir signalisieren, dass ein Eisbecher nicht als vollwertige Mahlzeit zählt. Aber nein – das Geräusch kam vom Meer.

Neugierig folgte ich dem Klang und fand eine versteckte Schlucht, wo das Wasser mit voller Wucht gegen die Felsen donnerte. Die Gischt spritzte meterhoch in die Luft – ein beeindruckendes Naturschauspiel, das mich minutenlang in seinen Bann zog. Ich stand da, völlig fasziniert, während ein wenig entfernt, die anderen Touristen weiter durch die Straßen wuselten.

Ein kurzer Tag – und warum das auch mal okay ist

Nach dem Besuch in Puerto de Mogán beschloss ich: Heute mal kein Mammut-Programm.

Also zurück ins Auto, wieder über die Berge, wieder durch die Serpentinen (die inzwischen mein zweites Zuhause sind) – und tatsächlich schon um 17 Uhr im Hotel. Ein Rekord!

Und wisst ihr was? Es fühlte sich richtig gut an. Ein entspannter Nachmittag, ohne Plan, einfach mal durchatmen. Manchmal ist es eben genauso wichtig, sich Zeit zum Nichtstun zu nehmen.


Reise-Apps & Wetterwarnungen – Technik kann auch mal praktisch sein

Zum Schluss noch ein Nerd-Moment: Reise-Apps sind genial.

Bisher kannte ich das nur von AIDA-Kreuzfahrten – praktisch, weil man dort alles im Blick hat. Diesmal testete ich die TUI-App und war angenehm überrascht. Neben Infos zu gebuchten Ausflügen und Geheimtipps gab es auch eine Wetterwarnung, die mich heute Morgen erreichte: Starker Wind und hohe Wellen.

Und ich so: „Cool!“ Keine Ahnung, ob das meine Pläne für morgen beeinträchtigt, aber ich liebe es, dass mein Handy mir jetzt sagt, wann das Meer sich aufregt.

Apropos morgen: Es geht auf einen Bootstrip zum Delfin- und Wal-Watching! Bitte alle verfügbaren Daumen drücken, dass sich das Unwetter bis dahin verzieht – und dass ich diesmal die Sonnencreme nicht vergesse.

Bis morgen! 🌊🐬

Gran Canaria – Tag 5: Delfine, Serpentinen und ein Sonnenbrand in der Rebellion

Der Morgen begann beunruhigend perfekt – ich wurde von selbst wach, bevor mein Wecker klingelte. Das passiert mir sonst nie. Normalerweise ist mein Körper ein überzeugter Langschläfer, der nur unter Protest aus dem Bett kriecht. Vielleicht hatte ich mich einfach schon an das Inselleben angepasst? Oder es lag daran, dass heute eine Bootstour zur Delfinsichtung anstand – und mein inneres Kind deswegen vor Aufregung Amok lief.

Nach einem schnellen Frühstück machte ich mich auf den Weg nach Puerto Rico. Doch vorher stand das tägliche Ritual der Serpentinenfahrt an – eine unfreiwillige Mischung aus Nervenkitzel, Geduldstraining und Magenprobe.


Serpentinen-Überlebensstrategie: Teil 5 von 100

Falls du dich fragst, warum ich mir das jeden Tag antue: Es gibt keinen anderen Weg. Mein charmantes Bergdorf La Aldea de San Nicolás de Tolentino ist von der Außenwelt scheinbar nur durch eine kurvige Prüfung der Nervenstärke erreichbar. 25 Kilometer pure Schlangenlinien, die mein Fahrstil mittlerweile souverän meistert – während meine innere Stimme panisch „Wir sterben!“ ruft, sobald ein Bus aus der Gegenrichtung auftaucht.

Heute hatte ich sogar das Vergnügen, einem mutigen Radfahrer zu begegnen. Und wenn ich „mutig“ sage, meine ich: Lebensmüde. Die Straßen sind so schmal, dass man fast den Außenspiegel einklappen muss, wenn jemand entgegenkommt. Und trotzdem treten hier Radfahrer fröhlich in die Pedale. Ich bewundere ihren Sportsgeist – aber ehrlich gesagt bewundere ich noch mehr, dass sie sich trauen.

Nach einer Fahrt, die sich anfühlte wie ein besonders aufregender Mario-Kart-Level, kam ich endlich in Puerto Rico an.

Abenteuer auf hoher See – oder wie Seekrankheit Menschen verändert

Typisch deutsch war ich natürlich überpünktlich am Hafen – und typisch spanisch legte unser Boot fast eine Stunde zu spät ab. Aber hey, auf dem Wasser gibt es keine Hektik!

Das Boot von Líneas Salmón, S.L. war supermodern, sauber und die Crew war gut drauf. Ich war bereit für mein Delfinabenteuer! Was ich nicht bedacht hatte (trotz Ankündigung): Die See war heute rau.

Während ich das Geschaukel eher als spaßiges Feature ansah (kostenlose Achterbahnfahrt!), wurden einige Mitreisende kreidebleich und sehr, sehr still. Besonders der Typ neben mir, der vorher noch großspurig verkündet hatte, dass er „sehr seetauglich“ sei. Fünf Minuten später hing er über der Reling und revidierte seine Aussage.

Doch dann – die Magie des Moments.

Eine Stunde nach dem Ablegen sahen wir sie: Dutzende, wenn nicht hunderte Delfine! Sie sprangen durch die Wellen, schwammen direkt neben dem Boot her und spielten miteinander, als hätten sie darauf gewartet, dass wir vorbeikommen.

Ich hatte schon Delfine in Florida und Miami gesehen – aber nichts kommt dem Gefühl gleich, diese Tiere immer wieder in absoluter Freiheit zu erleben. Kein Betonbecken, keine Vorführung, kein Fütterungstrick – nur Natur pur.

Es war einer dieser Momente, in denen man vergisst, dass man überhaupt eine Kamera dabei hat. Einfach nur Staunen.

Puerto Rico – Beton, Hotelburgen und ein paar Palmen

Nach dem Bootstrip beschloss ich, noch ein wenig Puerto Rico zu erkunden. Ich sage es mal so: Es war … nicht mein Fall.

Die Stadt besteht gefühlt aus riesigen Hotelkomplexen, die in die Felsen gestapelt wurden, als hätte jemand versucht, ein Lego-Resort nachzubauen. Klar, es gibt eine kleine grüne Oase mit Palmen, einen netten Strand und Restaurants – aber irgendwie fehlte mir das Flair.

Es wirkte eher wie ein Ort, an dem man zwei Wochen All-Inclusive verbringt, ohne jemals die Hotelanlage zu verlassen. Da war mir mein abgelegenes Bergdorf mit seinen Ziegen (und täglichen Adrenalinschüben auf den Straßen) doch lieber.


Kulinarische Offenbarung: Lachs, der mein Leben veränderte

Eigentlich bin ich extrem wählerisch, wenn es um Fisch geht. Wenn ich ihn nicht selbst koche, bestelle ich ihn nicht.

Aber heute wagte ich das Unmögliche: Ich bestellte Lachs.

Und Leute, ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Es war der beste Lachs meines Lebens. Perfekt gegart, saftig, aromatisch – als hätte ein Fisch-Flüsterer ihn zubereitet. Dazu ein Glas Weißwein und eine leichte Meeresbrise – pure Perfektion.

Das Restaurant hieß übrigens „Oscar’s Restaurant“, falls jemand mal in Puerto Rico ist und sich ebenfalls auf ein kulinarisches Abenteuer einlassen möchte.

Sonnenbrand – oder warum meine Haut in den Streik tritt

Jetzt kommen wir zum weniger ruhmreichen Teil des Tages: Mein Sonnenbrand befindet sich offiziell in der Rebellion.Während mein Körper langsam beginnt, mir zu verzeihen, hat mein Gesicht beschlossen: „Nö, wir werfen jetzt einfach Hautschichten ab.“

Das bedeutet: Ich häute mich. Meine Nase? Sieht aus, als hätte ich mich mit Sandpapier gepeelt. Meine Stirn? Ein Flickenteppich. Selfies? Aktuell unmöglich.Die Sonnencreme, die ich heute natürlich brav aufgetragen habe, wurde wohl von der Sonne einfach ignoriert. „Ach, Sonnencreme? Wie süß, aber nein.“


Fazit des Tages: Ein bisschen Chaos gehört dazu

Was wäre ein Abenteuer ohne ein paar Pannen?

  • Ich habe Delfine in freier Wildbahn gesehen. 🐬✨
  • Ich habe eine Achterbahnfahrt auf dem Atlantik überlebt (und dabei besser abgeschnitten als mein „seetauglicher“ Nachbar).
  • Ich habe einen Lachs gegessen, der mich fast zum Pescetarier gemacht hätte. 🐟
  • Mein Gesicht blättert ab wie eine schlecht tapezierte Wand.

Morgen steht ein Tagesausflug nach Teror und Roque Nublo an – mit Sonnenhut und SPF 50.Bis dahin: Stay wild, stay sunny – aber nicht so sehr, dass ihr euch häutet! 😎☀️

Gran Canaria – Tag 6: Ein Roadtrip voller Fehltritte, Überraschungen und kalter Windböen

Gran Canaria – Die Straße ins Licht

Kurz nach 6:00 Uhr. Noch ist die Welt in Dunkelheit gehüllt, nur ein fahles Mondlicht streift die Silhouette der Berge. Mein Auto wartet geduldig am Straßenrand, als würde es ahnen, was vor uns liegt: eine Fahrt mitten durch das Herz von Gran Canaria. Ich starte den Motor, drehe das Radio auf – sanfte Gitarrenklänge fließen durch den Innenraum. Fahrstuhlmusik? Nein. Der perfekte Soundtrack für ein Abenteuer.

Die ersten Kilometer führen mich noch durch die letzten Lichter von La Aldea de San Nicolás. Ich bin allein auf der Straße, nur der entfernte Gesang der Grillen und das Knirschen der Reifen auf dem Asphalt begleiten mich.

Dann beginnt sie – die Straße.

Die Serpentinen, diese schmalen, gewundenen Wege, die sich wie ein Band an die Felsen schmiegen. Ich kenne sie gut, aber in der Dunkelheit fühlen sie sich fremd an – als würden sie mich auf die Probe stellen. Die Scheinwerfer werfen lange Schatten auf die Steinwände, während ich vorsichtig eine Haarnadelkurve nach der anderen nehme. Rechts ein Abgrund, links die karge Felswand – und dazwischen nur ich.


Die ersten Strahlen des Tages

Und dann passiert es.

Ein Hauch von Licht.

Hinter den Berggipfeln am Horizont zeichnet sich ein feiner Streifen Gold ab. Es ist noch kein Sonnenaufgang – mehr ein Versprechen. Ich schalte das Radio lauter, eine Melodie füllt die Stille. Irgendwo zwischen sanften Klavierklängen und akustischer Gitarre merke ich, wie sich meine Atmung verlangsamt. Die Luft wird kühler, frischer. Der Wind trägt den Duft von Pinien mit sich, gemischt mit der feuchten Erde der Schluchten. Ich öffne das Fenster, lasse die Kälte in mein Gesicht beißen – wach sein war noch nie so schön.

Langsam tauchen die Berge aus der Dunkelheit auf. Die zerklüfteten Felsen, die bei Tag so rau und unwirtlich wirken, sind jetzt weich gezeichnet – als würde die Morgendämmerung selbst sie sanft umarmen. In einer Kurve halte ich an.

Ich muss das sehen.

Ich steige aus, lehne mich gegen die Motorhaube und blicke hinaus in das Tal. Der Himmel glüht inzwischen in feurigem Orange, die ersten Sonnenstrahlen küssen die Gipfel der umliegenden Berge. Unten liegt ein Meer aus Schatten, oben ein Himmel, der langsam zum Leben erwacht. Die Straße, die eben noch so bedrohlich schien, windet sich nun in sanften Kurven durch die Landschaft – wie ein stiller Wegweiser in eine neue Welt.

Und plötzlich verstehe ich, warum ich das hier tue.

Warum ich mich jedes Mal wieder auf diese Straßen begebe, warum ich mich den engen Kurven und der Herausforderung stelle. Weil sie mich an Orte bringen, die ich sonst nie sehen würde.

Der Weg zum Roque Nublo

Ich fahre weiter, diesmal mit einem Lächeln.

Mit jeder Kurve wird der Tag heller, die Felsen erwachen aus der Dunkelheit, ihre rostroten und goldenen Farben leuchten im ersten Licht der Sonne. Und als ich schließlich den Parkplatz am Roque Nublo erreiche, weiß ich:

Es war nicht nur eine Fahrt.
Es war eine Reise.

Ins Licht.
In die Stille.
In den perfekten Moment.

Ich atme tief ein, spüre die frische Morgenluft – und trete ein in die Realität:

Aber ich war ich doch so gut vorbereitet! Ich hatte mich schlau gemacht: Früh ankommen, weil wenig Parkplätze – das klang logisch. Nach über einer Stunde Fahrt stand ich endlich vor dem Parkplatz. Also fast. Denn statt Parkplätzen gab es nur eine Absperrung. Und einen Obststand. Ein OBSTSTAND. Kein Parkplatz, kein Plan B, nur eine traurige Banane in meiner Verzweiflung.

Alternative? Ein Parkplatz fünf Kilometer weiter unten.

Kurz durchgerechnet:

  • Hochlaufen? Ich hasse Wandern.
  • Nochmal um den Berg fahren zu einem vermeintlich anderen Zugang? Klar, kann nicht schiefgehen…

Doch, kann es.

Die Straße war gesperrt, mein Handyempfang war weg, mein Nervenkostüm zerriss langsam. Also zurück ins nächste Dorf. Nach 30 Minuten und vier Flüchen später fand ich online heraus:

🚨 INFO: Seit Januar 2025 gibt es nur noch Shuttlebusse, die man vorab online reservieren muss! Parkplatz? Fehlanzeige. Plan? Auch.

Ich hatte genug. Ein Bild aus der Ferne musste reichen.

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Mirador del Pico de los Pozos de las Nieves – Der höchste Punkt und mein Tiefpunkt

Neuer Plan: Wenn ich schon nicht wandern wollte, dann wenigstens eine Aussicht genießen. Also fuhr ich hoch zum Mirador del Pico de los Pozos de las Nieves (1.961 m hoch, also fast so hoch wie meine Erwartungen an diesen Tag).

Dort oben?

  • Sau-kalt.

  • Sau-windig.

  • Und ich hatte immer noch kein Frühstück.

Dazu kam ein unfreundliches Weghupen eines fahrenden Imbissstandes, auf dessen Platz ich offenbar stand. Wie kann man in so einer menschenleeren Gegend überhaupt im Weg stehen?!

Ich begann, meine Lebensentscheidungen zu hinterfragen – aber wenigstens war die Aussicht nett. Manchmal reicht das ja auch.

Dulcería Nublo – Der ungegessene Traum vom Mandelgebäck

Mein Magen erinnerte mich daran, dass ich seit Stunden nichts gegessen hatte. Zeit für eine legendäre Bäckerei! Dulcería Nublo ist berühmt für ihr Mandelgebäck – ein Muss für jeden Besucher. Aber… es war Vatertag. Und ich wusste nicht, ob sie geöffnet hatte. Die Vorstellung, eine weitere halbe Stunde umsonst zu fahren, besiegte meine Liebe zu Süßkram.

Meine Bauchspeicheldrüse freute sich. Mein Herz weinte.


Caldera de los Marteles – Vulkan, Marzipan und Mais

Nächster Halt: Caldera de los Marteles, ein beeindruckender 550 Meter breiter Vulkankrater. Fun Fact: Der Krater entstand vor etwa 1 Million Jahren. Weniger Fun: Ich war müde und hungrig. Aber dann sah ich ein liebes älteres Ehepaar, das hausgemachte Spezialitäten verkaufte. Mein Retter in der Not!

Marzipan – weil Seele streicheln wichtig ist.
Kikos (gerösteter Mais) – weil knusprige Snacks immer gehen.

Doch meine Pechsträhne hielt an:

  • Das Wetter wurde schlechter.
  • Radfahrer belagerten die Straßen.
  • Und ich hatte immer noch keine Toilette gefunden.

Barranco de Las Vacas – Instagram vs. Realität

Nächste Hoffnung: Barranco de Las Vacas. Die Bilder im Internet sahen aus wie eine Mischung aus Mini-Grand-Canyon und Marslandschaft. Ein echter Geheimtipp!

Realität?

  • 50-60 Autos stauten sich.
  • Menschen kämpften um das perfekte Selfie.
  • Ich hatte weder Lust noch Geduld.

Kein Foto, keine Erinnerung – nur die pure Flucht.


Palmitos Park – Irrfahrt mit bitterem Ende

Mittlerweile hatte ich nur noch eine Mission: Ein WC finden.Google Maps sagte: 1,5 Stunden Fahrt zum Palmitos Park. Meine Blase sagte: Mach schneller. Aber…
Ich hatte mich verklickt und landete stattdessen am Mirador Astronómico de la Degollada de las Yeguas.

  • Tolle Aussicht? Ja.
  • Toilette? Nein.

Also nochmal 28 Minuten weiter.
Und dann diese verdammten Geschwindigkeits-Bumper. Aua. Endlich im Park: Erleichterung! (Im wahrsten Sinne des Wortes.)

Dann schaute ich mir die Gehege an. Und mir wurde schlecht. Das Becken der Delfine? Winzig. Kurze Recherche: Palmitos Park ist nicht mal Mitglied der EAZA (europäische Zoovereinigung). Ich fühlte mich schlecht, hatte 37 Euro Eintritt bezahlt und mich vorher nicht genug informiert. Ich hielt es nicht aus und ging. Eins ist klar, das wird mir so nicht mehr passieren und ich werde diese mehr als fragwürdige Tierhaltung auch niemals wieder unterstützen.

Fazit: Ein Tag voller Chaos, Pannen – und Erkenntnisse

Nach über 8 Stunden Autofahrt wollte ich nur noch ins Hotel. Durchgefroren, müde und um einige Erkenntnisse reicher:

1️⃣ Planung ist wichtig – aber Fehler sind unvermeidlich.
2️⃣ Nicht alles, was auf Instagram gut aussieht, lohnt sich.
3️⃣ Wenn du eine Toilette brauchst – WARTE NICHT.
4️⃣ Palmitos Park? Lieber nicht.

Aber trotz allem: Es war ein Abenteuer.

Und am Ende sind es doch genau diese Tage, die man nie vergisst – oder? 😉

Gran Canaria Tag 7 & 8 – Vom süßen Nichtstun und einem magischen Abschied

Manchmal braucht man keine actiongeladene Tagesplanung. Manchmal braucht man einfach… nichts. Und genau das habe ich an meinem letzten vollen Tag auf Gran Canaria perfektioniert.

Tag 7: Offiziell im Chill-Modus

  • 09:00 Uhr: Der Wecker klingelt. Ich ignoriere ihn.
  • 10:30 Uhr: Frühstück! Frisches Brot, ein bisschen Käse, eine Tasse Kaffee – und die romantische Vorstellung, danach vielleicht die Insel zu erkunden.
  • 10:45 Uhr: Ich bin zurück im Bett.
  • 14:00 Uhr: Die Realität setzt ein: Ich habe es geschafft, mich in einen inaktiven Vulkan zu verwandeln. Bewegung? Fehlanzeige.
  • 16:00 Uhr: Ich reiße mich zusammen. Raus an die frische Luft! Schließlich will ich mich nicht in ein lebendes Croissant verwandeln.

Strand & Sonnenuntergang – Playa de la Aldea in Perfektion

Ich gebe zu: Bislang habe ich den Playa de la Aldea ein wenig unterschätzt. Ein paar Steine, ein bisschen Wellenrauschen – nett, aber kein Highlight.

Doch am Abend? Wow.

Die untergehende Sonne taucht den Himmel in ein Farbspiel, das selbst Instagram-Filter neidisch machen würde. Gold, Rosa, Violett – eine perfekte Abschiedskulisse.

Ein paar Fischerboote schaukeln sanft auf den Wellen, Möwen kreisen über dem Wasser, und das Beste? Ich bin fast allein. Kein Massentourismus, keine dröhnenden Bluetooth-Boxen, nur ich und das leise Brechen der Wellen.

Ein Moment, der bleibt.

Die letzte Nacht – Featuring mein rücksichtsloser Zimmernachbar

Nach einem entspannten letzten Abendessen (inklusive Koffer-Tetris – ein underrated Survival-Skill) falle ich ins Bett. Ich freue mich auf eine letzte erholsame Nacht. 06:00 Uhr: Ich liege im Halbschlaf. Plötzlich:

„¡HOLA AMIGO! SI, SI, ESTOY AQUÍ… NO, NO, AÚN NO HE SALIDO…“

Ich schnappe nach Luft. Mein Zimmernachbar führt ein Telefongespräch in einer Lautstärke, als würde er versuchen, ganz Gran Canaria mitzuteilen, dass er wach ist. „Vielleicht ist er gleich fertig…“, denke ich optimistisch. 06:10 Uhr: Nein, ist er nicht. 06:20 Uhr: Ich überlege kurz, ob ich ihn höflich daran erinnern soll, dass es etwas namens „Lautstärkeregler“ gibt. Entscheide mich dann für genervtes Augenrollen. 06:30 Uhr: Es hilft nichts. Ich bin wach. Und weil ich das Beste daraus machen will, beschließe ich, einfach den Abschiedstag früher zu starten.


Tag 8: Der letzte Roadtrip – Eine Insel zum Abschied umarmen

Ich verlasse mein Hotel, werfe mein Gepäck ins Auto und starte ein letztes Mal den Motor. Der letzte Tanz mit den Serpentinen beginnt.

Die Straße schlängelt sich wie eine Achterbahn durch die Berge. Jede Kurve ein neues Panorama, jede Steigung ein letzter Blick auf das tiefblaue Meer. Ich nehme mir bewusst Zeit, genieße jede Kurve, lasse mir den warmen Wind um die Nase wehen. Kein Stress, keine Eile – einfach nur das Hier und Jetzt.


Ein kurzer Stopp in Playa de Mogán – Markt & Magie

Ein letztes Mal bummeln? Ja, bitte! Jeden Freitag verwandelt sich das kleine Fischerdorf Playa de Mogán in ein Paradies für Marktfans. Handgemachter Schmuck, kanarische Spezialitäten, duftende Gewürze – ein Traum für jeden Souvenirjäger. Ich schlendere durch die engen Gassen, lasse mich von den Farben und Gerüchen verzaubern, probiere frische Mangos und Mandelgebäck – und kaufe… nichts. Weil ich klug genug bin, die „Koffer explodiert“-Situation am Flughafen zu vermeiden.


Der Abschied – Ein Blick zurück, ein Herz voller Erinnerungen

Der Moment kommt, den ich immer hasse: Auto zurückgeben, zum Flughafen fahren, in die Realität zurückkehren. Doch während das Flugzeug startet und ich ein letztes Mal auf Gran Canaria hinunterblicke, wird mir klar: Diese Reise war mehr als nur ein Urlaub.

Es war eine Pause für den Kopf. Ein Atemzug für die Seele. Eine Erinnerung, die bleibt. Hasta luego, Gran Canaria – wir sehen uns vielleicht wieder.

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Simone
Simone
1 Monat zuvor

Hei Sandra,
oh! Erste! Vielen Dank! Es war herrlich, die fantastischen Bilder zu sehen und den Text dazu zu lesen. Er hat mich sehr häufig schmunzeln lassen und er lässt eine tolle Auszeit erahnen! Den Sonnenbrand kann ich mir lebhaft vorstellen … ohne mehrfach LSF50 aufzutragen überlebe ich so einen Urlaub nicht ohne Lederhaut.
Mal sehen, wohin es mich in nächster Zeit verschlägt.
Beste Grüße, Simone

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